Kategorie: Unbewusstsein

  • An einer Hauptstraße

    Ich halte meinen Blick gesenkt,ich schlängle mich schneller zwischenHäuserfronten, Fahrzeugen, Menschen hindurch,die mir entgegenkommen, während ichgespannt versuche, achtlos  zu bleibengegen Blicke, gegen Gesten, gegen Geister und Schemen,die mich umkurven, eng umschlingen und erst hinter mirGestalt annehmen, hinterher das Bild ergeben,das sich mir aufdrängt. Eine menschenleere Straße voller Augenpaare,unbewegte Luft doch voll Beklemmung und Gedränge,eine Menge…

  • Stadtverkehr

    Städte sprechen Bände voller MenschenMenschen voller WahrnehmungWahrnehmung voller StädteDie sie nicht lesen. Sekunden quillen über vor GeschehenRennen überglücklich ohne HaltIn ihre Glasdrehtür ReflektionenDie sich zu spät öffnen. Gesichter quillen über, voll von SpannungSpiegeln emsig Neuerungen widerHilflos undurchdringlich IntentionenDie sich zu spät äußern. Menschen sprechen Bände voll von LebenLeben voll von SprechenSprechen voll von MenschenDie sie…

  • Ehrlichkeit

    Meine Worte sinken in kühles WasserIhre Form zerläuft in WellenBis wieder niemals Ruhe einkehrt

  • Reduktion

    Menschen taumeln abwärts durch Vakuum und zerplatzenHilflos, den Blick an ein Oben geschweißt, das mit ihnen fälltBis ihnen die Augen aus den Höhlen quellenSehen sie, und so lange sie fallenWähnen sie sich noch über der Welt Sie fallen und greifen nach schneidenden FädenLängst blutend von dem, was der Raum immer neu erspinntUnd von den Gesichtern,…

  • Lobotomie

    Ein leuchtend schwarzer SpaltWenige Nanometer breitScharf und pulsierendVor meinen AugenVor meiner HaustürVor den GesichternDie ich sehen willFährt er auf mich zuZwischen meine AugenZwischen meine GedankenZwischen das, was mich verbindetMein GleichgewichtEine leuchtend schwarze TrennungFährt zwischen michUnd löscht mich zur Hälfte ausDrängt mich zurück in die hinterste schwarze EckeDie das alles nicht fassen kann.

  • Eine Reise

    Der Wind hat meine Schritte von den Dünen gewehtund die Dünen zerfegt, auf denen meine Schritte waren.Er zerrt an den staubdurchsetzten Stoffetzen, die mich bedeckenund löst mich heraus, bis sie entleert in den Sand sacken.Meine Gedanken liegen in den Wehungen verstreutoder schmirgeln mir das Gesicht ab, bis ich brenneMeine Hoffnung ist in Schweißperlen zerflossenund in…