Schreib-Tipp #4: Überarbeitung will überlegt sein

Wenn dein erster Entwurf steht, lass ihn erst mal liegen, um Abstand zu gewinnen. Beim Überarbeiten sollte dir klar sein, dass nicht jede Änderung einen Text besser macht. Darum ist es wichtig, dass du immer den Überblick behältst.

Es gibt verschiedene Ebenen des Lesens: Du kannst die Rechtschreibung und Aussagekraft einzelner Worte prüfen, aber auch die Kunstfertigkeit eines Satzes. Du kannst dich fragen, welche (Re-)aktionen deinen Charakter besonders auszeichnen und welche einfach überflüssig sind. Vielleicht zweifelst du auch am Spannungsbogen der Handlung und möchtest einzelne Szenen oder Kapitel neu schreiben.Das alles klappt besser, wenn du die Ebenen getrennt hältst. Von Rechtschreibfehler zu unnötiger Aussage zu langweiliger Szene zu Rechtschreibfehler zu springen, ist sehr ermüdend und demotivierend („Mann…jetzt habe ich hier gerade alle Fehler verbessert, aber darf die ganze Stelle streichen…“). Ich würde immer auf der Handlungsebene anfangen und mir einzelne Kapitel (dann Szenen, Absätze, Sätze) vornehmen, sobald ich mit dem jeweils größeren Rahmen einigermaßen zufrieden bin.

Außerdem solltest du gut aufpassen, wenn du Informationen änderst (seien sie auch noch so detailliert) – sonst kann es schon mal passieren, dass die Figur von einer Tasse Tee sturzbetrunken wird oder einen E-Roller mit Allrad-Antrieb fährt

(Falls du nach dem Titel übrigens gemeint hast, dieser Tipp würde dir eine kurze Pause gegen die Überarbeitung empfehlen… tut mir leid. Und jetzt schreib‘ weiter :P)